Song of Blood (German Edition) by Sandra Busch

Song of Blood (German Edition) by Sandra Busch

Autor:Sandra Busch [Busch, Sandra]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Herausgeber: DEAD SOFT Verlag
veröffentlicht: 2012-07-22T22:00:00+00:00


Songlian lag hellwach in seinem Bett. Bhreac zu sehen hatte ihn zu sehr aufgewühlt, als dass er jetzt hätte schlafen können. Und die Tatsache, dass sein Bruder erneut versucht hatte, Far in seine Gewalt zu bekommen, hatte eine heftig lodernde Wut in ihm entfacht, die ihn selbst erschreckte. Wie um sich zu vergewissern, dass sich Far tatsächlich nicht bei Bhreac befand, tastete Songlian im Dunkeln nach seiner Hand. Fars Finger waren trotz der nächtlichen Wärme eiskalt. Er schlief unruhig, murmelte manchmal unzusammenhängende Worte und zuckte mit den Gliedern, als wollte er etwas von sich fernhalten. Dazu kamen die Kopfschmerzen, die ihn den restlichen Abend über geplagt hatten. Auch daran war Bhreac schuld. Dieser verdammte Mistkerl! Songlian rutschte näher an Far heran, schmiegte seinen Leib an den kalten Körper seines Freundes und schlang Schutz bietend die Arme um ihn. Far seufzte leise im Schlaf und legte sein Gesicht an Songlians Halsbeuge. Es musste der Geruch von weicher Haut und dem warmen Blut darunter sein, der ihn wohlig knurren ließ. Songlian lächelte bloß und fuhr über den kurzen Schopf seines Liebsten. Die langen, schimmernden Haarsträhnen waren Fars Selbstmordversuch mit der Hayabusa zum Opfer gefallen und irgendwie vermisste Songlian sie.

Sie wachsen nach, so wie unsere Liebe neu gewachsen ist, dachte Songlian und küsste das hellbraune verwuschelte Haar. Ein Bein schob sich über die seinen und Fars Arm legte sich besitzergreifend über Songlians Schulter. Ihre Herzschläge vermischten sich, wurden zu einem. Endlich näherte er sich einem geruhsamen Schlummer an. Kaum eine Sekunde später fuhr Far mit einem unterdrückten Schrei auf. Songlian hatte die tastende geistige Berührung ebenfalls gespürt und war im Nu auf den Beinen. Er rannte zum Fenster und starrte hinaus, während sich Far aus dem Bett quälte.

„Bleib liegen“, befahl Songlian ohne ihn anzusehen.

„Muss … zu … ihm.“ Far keuchte und taumelte wie ein Betrunkener zur Tür. Songlian löste sich vom Fenster, eilte zu ihm, schlang beide Arme um den Freund und hielt ihn eisern fest. Mit einem dumpfen Laut brach Far in die Knie und zog Songlian dabei mit sich.

*Mathis!*, rief der seinen Freund gedanklich um Hilfe, da er genau wusste, dass er alleine keine Chance hatte, Far zu halten. Stattdessen richtete er eine mentale Mauer um sich und Far herum auf, die unter der Wucht des nächtlichen Angreifers bedrohlich wankte. Nicht zum ersten Mal verfluchte Songlian seine mangelnden telepathischen Kräfte. Sie würden sich nie mit denen seiner Brüder vergleichen lassen. Im nächsten Augenblick wurde die Tür aufgerissen und Mathis stürzte herein.

„Bhreac!“ Mehr brauchte Songlian nicht sagen. Ohne ein Wort zu verlieren, fiel Mathis neben den beiden Freunden auf die Knie und umklammerte ebenfalls Far, der sich aufschluchzend in Songlians Armen wand.

„Fallenlassen“, kommandierte Mathis mit ruhiger Stimme und gehorsam riss Songlian die mentale Mauer nieder. Gleich darauf schlug Mathis mit der Kraft seines knapp achthundertjährigen Geistes zurück. Songlian spürte mit einem bösen Anflug von Genugtuung, wie der Angreifer schmerzhaft abgewehrt wurde. Fars Hände krallten sich panisch in Songlians Arme. Fragend schaute der Mathis an.

„Heute Nacht versucht er es garantiert nicht mehr“, versprach sein Freund, um dessen Lippen ein diabolisches Lächeln erschien.



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